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Porsche kürzt Produktion
Porsche kürzt Produktion, Foto: pixabay

Die Lage auf dem deutschen Automarkt wird zunehmend schwieriger. Immer mehr Unternehmen geraten unter Druck. Nicht nur Volkswagen kämpft mit wirtschaftlichen Problemen – auch der Sportwagenhersteller Porsche ist betroffen. Besonders spürbar ist das in Leipzig, wo unter anderem das Modell Macan produziert wird. Dort greift das Unternehmen jetzt zu Sparmaßnahmen.

Inhaltsverzeichnis:

Weniger Schichten im Werk Leipzig

Das Porsche-Werk in Leipzig stellt den Karosseriebau des Macan nach den Sommerferien auf Einschichtbetrieb um. Montage, Lackiererei und Achsmontage folgen ab November im Zweischichtbetrieb. Für viele Leiharbeiter bedeutet das das Ende ihrer Tätigkeit. Das bestätigte ein Unternehmenssprecher gegenüber dem MDR.

Steffen Reißig, Chef der IG Metall Leipzig, zeigt sich enttäuscht. Zwar sei die Entwicklung für einige vorhersehbar gewesen, aber die Enttäuschung in der Belegschaft sei groß. Die Anzeichen für eine solche Maßnahme habe man schon länger erkennen können. Dennoch hofft die Gewerkschaft auf klare Perspektiven für die Beschäftigten.

Probleme durch spezielle Bauteile

Nicht nur Porsche selbst, sondern auch zahlreiche Zulieferbetriebe spüren die Auswirkungen. Dirk Vogel, Manager des sächsischen Zuliefernetzwerks, erklärt: Die Kürzungen bei Volkswagen betreffen wegen der größeren Stückzahlen zwar mehr Unternehmen, aber auch das Porsche-Sparprogramm hat spürbare Folgen. Viele Zulieferer beliefern das Werk direkt. Wird dort der Betrieb reduziert, trifft es auch deren Produktionspläne.

Ein weiteres Problem ist die Spezialisierung: Die Bauteile für Porsche sind oft so spezifisch, dass eine Umstellung auf andere Hersteller kaum möglich ist. Laut Vogel lag die Produktionsmenge 2024 bei rund 180.000 Fahrzeugen. Das entspreche nur etwa 65 Prozent der Werkskapazität – und das bereits vor zusätzlichen Belastungen durch Zölle und Handelskonflikte.

Zukunft des neuen SUV-Modells offen

In Leipzig wird neben dem Macan auch die Sportlimousine Panamera gefertigt – allerdings in geringeren Stückzahlen. Auf der Hauptversammlung kündigte Porsche-Chef Oliver Blume ein weiteres SUV-Modell für das Ende des Jahrzehnts an. Wo dieses gebaut werden soll, ist noch unklar.

Reißig fordert nun Klarheit für die Belegschaft. Ein neues Modell könnte helfen, die Auslastung im Werk zu erhöhen und Arbeitsplätze zu sichern. Zwar gilt für die Stammbelegschaft in Leipzig bis 2030 eine Beschäftigungsgarantie, doch diese dürfte unter Druck geraten, wenn sich die Verkaufszahlen nicht verbessern.

Die Hoffnung bleibt, dass die Marke Porsche wieder stärker nachgefragt wird. Denn wie es bei der Hauptversammlung hieß: „Für einen Porsche gibt es keinen Ersatz.“

 Quelle: MDR