Eine globale Studie zeigt deutliche Schwächen deutscher Großstädte im Umgang mit Zugezogenen. Das „Expat City Ranking 2024“ hat 53 Städte weltweit analysiert, darunter zahlreiche europäische, nordamerikanische und asiatische Metropolen. Gleich fünf deutsche Städte belegen die letzten Plätze des Rankings. Besonders München, Hamburg und Berlin schneiden in fast allen Bereichen schlecht ab. Die Ergebnisse basieren auf Angaben von 12.500 Auswanderern, die ihre Erfahrungen mit Integration, sozialen Kontakten und kultureller Offenheit teilten.
München auf dem letzten Platz
Die bayerische Landeshauptstadt München wird im Ranking als weltweit unfreundlichste Stadt bewertet. Sie belegt den 53. Platz. Im Unterbereich „Freundlichkeit der lokalen Bevölkerung“ steht München ebenfalls auf dem letzten Platz. Fast die Hälfte der Befragten äußert sich negativ über die Haltung der Einheimischen gegenüber Expats.
41 Prozent fällt es schwer, sich an die Kultur der Stadt anzupassen. Viele fühlen sich nicht willkommen. Soziale Integration gelingt nur wenigen: 65 Prozent finden es schwierig, neue Freundschaften zu schließen. Nur 37 Prozent sind mit ihrem sozialen Leben in München zufrieden. Der Großteil hat Kontakt fast ausschließlich zu anderen Expats.
Hamburg schneidet ebenfalls schlecht ab
Die Hansestadt Hamburg landet auf Rang 52. Laut der Studie fehlt es dort nicht nur an klimatischer, sondern auch an sozialer Wärme. In der Kategorie „Willkommen fühlen“ schneidet Hamburg am schlechtesten ab – 44 Prozent der Teilnehmenden fühlen sich dort nicht heimisch.
Die kulturelle Offenheit wird ebenfalls schlecht bewertet (Platz 51). Nur 42 Prozent empfinden die Hamburger Bevölkerung als freundlich. Besonders problematisch: 73 Prozent berichten, dass es schwer ist, lokale Freundschaften zu schließen. Im Bereich „Soziales Netzwerk“ landet Hamburg auf Platz 50. Fast die Hälfte pflegt vorwiegend Kontakte zu anderen Expats.
Berlin bleibt distanziert
Berlin belegt im Ranking Platz 51. In der Kategorie „Freundlichkeit der Einheimischen“ erreicht die Hauptstadt den letzten Platz (Rang 53). Auch im Bereich „Willkommen fühlen“ und „soziale Integration“ sind die Werte schwach. 64 Prozent geben an, dass es schwierig ist, neue soziale Kontakte zu knüpfen.
Die Zufriedenheit mit dem sozialen Leben ist gering – Berlin erreicht hier nur Platz 41. Die lokale Bevölkerung gilt laut Befragten als unfreundlich und schwer zugänglich. Auch kulturelle Eingewöhnung fällt vielen schwer.
Frankfurt und Köln ebenfalls im unteren Bereich
Frankfurt am Main erreicht Rang 50. Die Stadt zeigt ähnliche Schwächen wie andere deutsche Metropolen. Viele Expats empfinden die Bevölkerung als wenig offen. Auch hier ist es laut Studie schwierig, soziale Kontakte aufzubauen.
Köln landet auf Platz 48. In der Kategorie „Willkommen fühlen“ steht die Stadt ebenfalls schlecht da. Obwohl Köln allgemein als lebensfroh gilt, zeigt sich laut Befragten im Alltag wenig Offenheit gegenüber Ausländern. Die Freundschaftsbildung mit Einheimischen gelingt nur einem Teil der Neuankömmlinge.
Deutschland schneidet im Städtevergleich schlecht ab
Alle fünf deutschen Städte – München (Platz 53), Hamburg (52), Berlin (51), Frankfurt (50) und Köln (48) – belegen im Bereich Akzeptanz von Expats die weltweit letzten Plätze. Besonders auffällig: In der Einzelkategorie „Expats willkommen heißen“ nehmen sie die Ränge 49 bis 53 ein. Das zeigt eine geschlossene Tendenz, unabhängig von Region oder Stadtgröße.
Auch einige weitere europäische und nordamerikanische Städte schneiden schwach ab. Auf den hinteren Plätzen befinden sich:
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Zürich – Schweiz
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Basel – Schweiz
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Oslo – Norwegen
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Stockholm – Schweden
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Vancouver – Kanada
Damit gehören sieben europäische Städte zu den zehn unfreundlichsten weltweit. Die Studie verweist auf mangelnde soziale Anschlussmöglichkeiten und kulturelle Barrieren.
Spanische Städte dominieren die positiven Plätze
An der Spitze des Rankings stehen vor allem Städte aus Spanien, Lateinamerika und Asien. Die besten Bewertungen erhielten:
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Málaga – Spanien
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Mexiko-Stadt – Mexiko
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Alicante – Spanien
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Valencia – Spanien
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Ras Al Khaimah – Vereinigte Arabische Emirate
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Bangkok – Thailand
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Madrid – Spanien
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Panama-Stadt – Panama
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Nairobi – Kenia
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Muscat – Oman
Diese Städte bieten laut Befragten die besten Bedingungen für Integration, Gastfreundschaft und soziales Leben. Die Kultur wird als offen, die Bevölkerung als hilfsbereit beschrieben. Für viele Auswanderer beginnt dort ein neues Leben mit besseren Chancen auf Anschluss und Akzeptanz.
Trotz Deutschlands guter Position im Länder-Ranking (Platz 8), zeigen die Städteergebnisse deutliche Defizite im Alltag von Expats. Die Studie macht sichtbar, dass sich die Lebensqualität von Auswanderern stark vom konkreten Wohnort abhängt – und deutsche Metropolen hier vielfach nicht überzeugen können.
Quelle: Reise Reporter