Die Ferienzeit bringt Erholung – doch sie erhöht auch das Risiko für Einbrüche. Während Familien am Strand entspannen oder in den Bergen wandern, schlagen Kriminelle häufig in leerstehenden Wohnungen und Häusern zu. Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes sowie das Landeskriminalamt Niedersachsen raten deshalb zu einfachen, aber effektiven Schutzmaßnahmen.
Inhaltsverzeichnis:
- Einbrüche meist bei Tageslicht
- Geschlossene Rollläden als Risiko
- Tipps des Landeskriminalamts Niedersachsen
- Auch innen richtig sichern
- Vorbereitung schützt Eigentum
Einbrüche meist bei Tageslicht
Wer vor der Reise einige Vorkehrungen trifft, kann sein Eigentum deutlich besser sichern. Besonders wichtig ist es, das eigene Zuhause nicht offensichtlich unbewohnt wirken zu lassen. Die Polizei hat klare Hinweise formuliert, worauf Reisende achten sollten.
Ein Großteil der Einbrüche passiert nicht nachts, sondern tagsüber. Wenn Häuser mehrere Stunden unbeaufsichtigt bleiben, beobachten Täter gezielt die Umgebung. Sie analysieren Schwachstellen, prüfen das Verhalten der Bewohner und schlagen dann zu, wenn sie sich sicher fühlen.
Laut Kriminalstatistik sind Einbrüche keine Einzelfälle, sondern weit verbreitet. Besonders gefährdet sind Wohngebiete mit wenig sozialer Kontrolle und abgelegene Grundstücke. Ein längerer Urlaub ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen kann zur Einladung für Einbrecher werden.
Täter bevorzugen planbare Gelegenheiten. Diese ergeben sich besonders dann, wenn sich ein regelmäßiges Muster der Abwesenheit zeigt. Dabei können schon kleine Details wie dauerhaft geschlossene Rollläden, ein überfüllter Briefkasten oder unbeleuchtete Räume ausreichen, um Aufmerksamkeit zu wecken.
Geschlossene Rollläden als Risiko
Viele Menschen verlassen sich im Urlaub auf heruntergelassene Rollläden – doch genau das kann zum Problem werden. Bleiben diese tage- oder wochenlang unten, deutet das klar auf eine längere Abwesenheit hin. Gerade in Verbindung mit anderen Anzeichen, wie ungepflegten Vorgärten oder verdorrten Pflanzen, steigt die Gefahr.
Hinzu kommt, dass handelsübliche Rollläden selten einbruchhemmend sind. Sie lassen sich mit entsprechendem Werkzeug leicht aufhebeln oder hochdrücken. Eine echte Schutzwirkung entsteht nur in Kombination mit zusätzlichen Maßnahmen. Dazu gehören geprüfte Sicherungseinrichtungen und eine gezielte Simulation von Anwesenheit.
Tipps des Landeskriminalamts Niedersachsen
Das Landeskriminalamt empfiehlt fünf zentrale Vorkehrungen, um Einbrüche während des Urlaubs zu vermeiden. Diese lassen sich einfach umsetzen:
- Rollläden, Gardinen und Vorhänge tagsüber geöffnet lassen. Schon einige Tage vor der Reise sollte ein realistisches Nutzungsverhalten beginnen.
- Vertrauenspersonen einbinden. Nachbarn oder Freunde können Fenster öffnen, lüften oder Licht anschalten.
- Briefkasten regelmäßig leeren lassen. Alternativ Post- und Werbestopp oder Lagerservice nutzen.
- Zeitschaltuhren installieren. Sie können Lichtquellen und Rollläden steuern, um Bewegung zu simulieren.
- Sicherheitsvorkehrungen aktivieren. Dazu zählen Alarmanlagen, Zusatzschlösser und Fensterverriegelungen.
Diese einfachen Maßnahmen reduzieren das Risiko erheblich. Sie erschweren potenziellen Tätern die Einschätzung, ob wirklich niemand zu Hause ist.
Auch innen richtig sichern
Nicht nur die äußere Erscheinung spielt eine Rolle. Auch innerhalb der Wohnung lassen sich wichtige Schutzvorkehrungen treffen:
- Fenster und Türen sorgfältig schließen. Nicht nur ins Schloss ziehen, sondern vollständig verriegeln.
- Wertsachen verstecken oder auslagern. Bankschließfächer bieten zusätzlichen Schutz vor Diebstahl.
- Keine Hinweise auf Abwesenheit im Internet. Urlaubsbilder und Standortdaten in sozialen Netzwerken können zur Zielerfassung dienen.
- Anrufbeantworter neutral gestalten. Persönliche Abwesenheitsmeldungen vermeiden.
- Adressanhänger am Gepäck nicht offen sichtbar platzieren. Besonders bei Reisen über Flughäfen oder Bahnhöfe.
Diese Vorsichtsmaßnahmen kosten wenig Zeit, bieten aber wirkungsvollen Schutz. Die Kombination aus äußerer Tarnung und innerer Sicherung erhöht die Sicherheit der Immobilie deutlich.
Vorbereitung schützt Eigentum
Ein wirksamer Einbruchschutz beginnt mit der richtigen Vorbereitung. Besonders in der Urlaubszeit sollten keine Muster erkennbar sein, die Rückschlüsse auf Abwesenheit zulassen. Das gilt sowohl für äußere Merkmale des Hauses als auch für digitale Spuren.
Wer technische Hilfsmittel wie Zeitschaltuhren nutzt und Nachbarn einbindet, kann die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs deutlich senken. Die Empfehlungen der Polizei sind einfach umsetzbar und helfen dabei, das eigene Zuhause während der Abwesenheit besser zu schützen.
Quelle: Focus