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Ladestrom
Ladestrom, Foto: pixabay

Immer mehr Ladepunkte, aber große Preisunterschiede: Wer sein Elektroauto nicht zu Hause laden kann, muss sich auf ein undurchsichtiges öffentliches Netz verlassen. Die Betriebskosten hängen stark vom gewählten Anbieter ab.

Mer rüstet Ikea-Filialen in Deutschland auf

Das norwegische Unternehmen Mer installiert bis 2028 über 1000 neue Ladepunkte an 54 Ikea-Standorten. Die erste Anlage wurde am 25. April 2024 in Waltersdorf bei Berlin eröffnet. Mer, Tochter des staatlichen Energiekonzerns Statkraft, betreibt bereits rund 650 Ladepunkte in Deutschland.

Die neue Infrastruktur bietet Schnelllader mit bis zu 400 kW Leistung. Besonders attraktiv ist der Preis mit der Ikea Family Card in der Mer Connect ME App:

  • Ad-hoc-Laden (ohne Registrierung): 0,79 Euro/kWh (HPC), 0,69 Euro/kWh (DC)

  • Mit Registrierung: 0,69 bzw. 0,57 Euro/kWh

  • Mit Ikea-Rabatt: 0,55 bzw. 0,46 Euro/kWh

Damit endet bei Ikea das bisher kostenlose Laden endgültig. Die kostenlose Lademöglichkeit, lange Standard bei Ikea, Kaufland und anderen, ist Geschichte.

Spark-Allianz mit Ionity und Fastned vernetzt Europa

Vier Anbieter aus Europa – Ionity, Fastned, Atlante und Electra – haben sich zur sogenannten Spark-Allianz zusammengeschlossen. Ziel ist ein vereinheitlichtes Schnellladenetz mit über 11.000 Ladepunkten in 25 Ländern. Diese befinden sich an 1700 Standorten, erreichbar über die Apps der beteiligten Anbieter.

Wichtig:

  • Jede Spark-App zeigt transparent den geltenden Preis an.

  • Es gibt keine einheitlichen Gebühren. Jeder Anbieter behält seine Preisstruktur.

  • Alle Ladepunkte erscheinen in den jeweiligen Routenplaner-Apps der Betreiber.

Das Netzwerk soll die Ladeinfrastruktur europaweit vereinfachen – ohne Roaming-Probleme.

Schnellladen in Deutschland

Die Preise fürs Schnellladen unterscheiden sich teils deutlich – besonders bei Nutzung von Roaming oder ohne Vertrag:

EnBW

  • 6000 Schnellladepunkte, Marktführer in Deutschland

  • Drei Tarife: „S“ (ohne Grundgebühr): 0,59 Euro/kWh

  • Roamingpreise: 0,59–0,89 Euro/kWh, je nach Anbieter

Aral Pulse / ADAC e-Charge

  • 3300 Ladepunkte (Aral)

  • Preis für DC-Laden (e-Charge): 0,57 Euro/kWh

  • Preis an Roaming-Stationen: 0,75 Euro/kWh

Allego

  • HPC-Laden: 0,729 Euro/kWh

  • DC-Laden bis 50 kW: 0,63 Euro/kWh

  • Nach 45 Minuten: 0,246 Euro Blockiergebühr/Minute

EWE Go

  • Einheitspreis: 0,52 Euro/kWh an eigenen Säulen

  • Roaming: 0,62 Euro/kWh europaweit

Die teuersten Roamingpreise: Bis zu 0,96 Euro pro kWh, etwa bei Plugsurfing-Nutzern bei Aral Pulse oder EnBW.

Shell, Tesla und Ionity bieten Spezialtarife für Viellader

Shell Recharge

  • AC: ab 0,59 Euro/kWh, variabel

  • DC: 0,59–0,64 Euro/kWh

  • Sondertarif "e-Deal": 0,44–0,48 Euro/kWh (4,99 Euro/Monat, bis 400 kWh)

Ionity

  • Ad-hoc: 0,65 Euro/kWh (mit App)

  • "Ionity Direkt": 0,69 Euro

  • Tarif "Passport Power": 11,99 Euro/Monat, dann 0,39 Euro/kWh

  • Tarif "Passport Motion": 5,99 Euro/Monat, dann 0,49 Euro/kWh

Vielfahrer sparen deutlich mit Monatsabos, insbesondere bei hohem Ladebedarf.

Tesla Supercharger

  • Mitgliedschaft für Fremdfabrikate: 9,99 Euro/Monat

  • Hauptzeit (16–20 Uhr): ca. 0,43 Euro/kWh

  • Nebenzeit: ab 0,34 Euro/kWh

  • Ohne Abo zahlen Fremdmarken 10–13 Cent mehr pro kWh

Die Preisstruktur bei Tesla wechselt mehrmals täglich und hängt vom Standort ab.

Jet, Hamburg und Lidl – neue Entwicklungen im Netz

Jet hat bisher 24 von 815 Tankstellen mit Schnellladern ausgestattet. Die kWh kostet 0,49 Euro. Bezahlt wird per Karte oder App. Das Unternehmen setzt auf 100 Prozent Ökostrom.

In Hamburg plant der städtische Betreiber Energiewerke bis 2030 den Ausbau auf über 10.000 Ladepunkte. Aktuell zahlt man mit Ladekarte 0,499 Euro/kWh.

Bei Lidl und Kaufland:

  • DC-Laden: 0,68 Euro/kWh

  • AC-Laden: 0,54 Euro/kWh

  • Kein kostenloses Laden mehr, wie früher

Öffentliche vs. private Ladekosten

Laut dem Ladesäulen-Check 2024 des Energieversorgers Lichtblick:

  • Schnellladen öffentlich: 13,11 Euro je 100 km

  • Zuhause mit 34,7 Cent/kWh: nur 7,39 Euro je 100 km

Durchschnittsverbrauchs-Basis: 21,3 kWh (z. B. VW ID.3 Pro S)

Privates Laden bleibt günstiger – besonders bei Nutzung von Ökostrom oder Photovoltaik. Das Vergleichsportal Verivox nennt am 26. Mai 2025 folgende Strompreise:

  • Neukunden: 26,92 Cent/kWh

  • Bestandskunden: 34,89 Cent/kWh

 Wer unterwegs lädt, zahlt im Schnitt fast das Doppelte – aber mit dem richtigen Vertrag lässt sich sparen.

Zusammenfassung - Was sich lohnt

  1. Vertragsbindung zahlt sich aus – oft 20 bis 30 Cent günstiger pro kWh.

  2. Apps der Anbieter prüfen Preise vor Ort – vor allem bei Roaming.

  3. Vielfahrer sollten Abo-Tarife wählen, etwa bei Ionity, Shell oder Tesla.

  4. Zu Hause laden bleibt am günstigsten, auch durch sinkende Strompreise.

Das öffentliche Ladenetz in Deutschland wächst – mit 166.867 Ladepunkten (Stand: 1. Mai 2024) hat sich die Zahl seit 2023 mehr als verdoppelt. Doch Transparenz und Preisgestaltung bleiben herausfordernd. Wer vergleicht, kann deutlich sparen.

Quelle: Auto Bild