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Desinformation über E-Autos
Desinformation über E-Autos, Foto: pixabay

Eine neue internationale Studie deckt auf, dass Desinformation rund um Elektrofahrzeuge weiterhin starken Einfluss auf die öffentliche Meinung hat. Besonders auffällig: Deutschland zeigt mit 38 Prozent die höchste Zustimmung zu Mythen über E-Autos unter allen untersuchten Ländern. Auch steigende Neuzulassungen in Deutschland, die im Juni 2025 einen Anteil von 28,5 Prozent erreichten, können daran offenbar nichts ändern. Die Erkenntnisse basieren auf einer umfangreichen Erhebung unter 4.200 Personen aus Deutschland, Österreich, Australien und den USA.

Mythen über Batterien, Gesundheit und Klimarisiken

Die Forschungsgruppe sammelte Antworten zu neun der häufigsten Falschinformationen. Darunter:

  • mögliche Gesundheitsrisiken durch elektromagnetische Felder

  • Brandgefahr bei Unfällen

  • negative Auswirkungen der Batterieproduktion auf das Klima

  • schneller Verschleiß der Akkus

  • angeblich hohe Emissionen bei der Herstellung

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Nur 20 bis 27 Prozent der Befragten widersprachen diesen Aussagen. In Deutschland stimmten sogar 38 Prozent den Fehlinformationen zu. Damit liegt die Bundesrepublik an der Spitze.

Auch E-Auto-Besitzer glauben an Falsches

Besorgniserregend ist, dass selbst viele E-Auto-Fahrer den Mythen zustimmen. Erfahrung mit der Technologie schützt also nicht vor Desinformation. Laut Studie spielt das individuelle Weltbild eine zentrale Rolle: Menschen mit institutionellem Misstrauen oder Verschwörungsglauben neigen besonders stark dazu, Unwahrheiten zu glauben. Bildung und Faktenwissen wirken dabei nur begrenzt.

Einflussfaktoren auf den Glauben an Mythen:

  1. Politische Orientierung

  2. Vertrauen in Institutionen

  3. Bereitschaft zur Informationsaufnahme

  4. Persönliche Werte

Linksliberale und umweltbewusste Personen waren am wenigsten anfällig für Fehlinformationen über Elektromobilität.

Dialog statt Broschüre -  ChatGPT bringt Fortschritt

Im zweiten Teil der Untersuchung testeten die Forscher verschiedene Methoden zur Aufklärung. Neben klassischen Informationsbroschüren kam auch ein KI-basierter Dialog mit ChatGPT zum Einsatz. Das Ergebnis: Der personalisierte Dialog war besonders wirksam bei der Reduzierung von Mythen. Dialogische Formate zeigten nachhaltigere Effekte als reine Faktenblätter. Das legt nahe, dass individuelle Ansprache wesentlich effektiver ist.

Aufklärungsformat Wirkung auf Mythenglauben
Infobroschüre leicht positiv
Dialog mit ChatGPT deutlich positiv
Kein Format (Kontrollgruppe) keine Veränderung

Folgen für die Verkehrswende

Der Glaube an Fehlinformationen senkt nachweislich die Bereitschaft, ein Elektroauto zu kaufen. Die Studienautoren warnen: Die Verkehrswende wird durch Desinformation erheblich gebremst. Sie fordern eine Kombination aus gesetzlicher Regulierung, gezielter Aufklärungskampagne und digitalen Faktenchecks. Nur so könne das Vertrauen in die Elektromobilität langfristig gestärkt werden.

Die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts bestätigen, dass der Anteil von E-Autos an Neuzulassungen in Deutschland im Juni 2025 bei 28,5 Prozent lag. Trotz positiver Tendenz bleibt der Einfluss von Desinformation ein zentrales Hindernis auf dem Weg zur klimafreundlichen Mobilität.

Quelle: MDR