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Verbrenner-Stopp
Verbrenner-Stopp, pixabay/Foto illustrativ

Die europäische Verkehrswende steht vor neuen Herausforderungen. Volkswagen-Chef Oliver Blume fordert eine Überprüfung des geplanten Endes von Verbrennungsmotoren ab 2035 in der Europäischen Union. Dabei betont er die Notwendigkeit politischer Unterstützung und flexibler Übergangszeiträume. Die Entwicklungen in der Elektromobilität bestimmen zunehmend die Debatte.

Inhaltsverzeichnis:

Oliver Blume kritisiert starre Zeitpläne für die E-Mobilität

Bei der Automesse in Shanghai sprach Oliver Blume mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er erklärte, dass der Wandel zur Elektromobilität in Etappen erfolgen müsse. Er forderte Prüfpunkte, die sich an den tatsächlichen Entwicklungen des Marktes orientieren. Sollte sich der Ausbau der Elektromobilität langsamer gestalten, müsse die Politik reagieren. Ein starres Festhalten am Datum 2035 hält Blume für riskant.

Der Vorstandsvorsitzende lobte den Vorschlag der EU-Kommission, einen dreijährigen Ausgleichsmechanismus für die CO₂-Flottenziele von 2025 bis 2027 einzuführen. Dadurch könnten Hersteller flexibel bleiben, ohne dass Klimaschutzziele gefährdet würden. Laut Blume sei das ein „wichtiger Realitätscheck“, den er sich auch für spätere Meilensteine wünsche.

Mehr politische Unterstützung für Volkswagen und andere Hersteller

Blume machte deutlich, dass der Hochlauf der Elektromobilität nicht allein von der Industrie bewältigt werden könne. Er forderte eine verbindliche Förderung sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Besonders im städtischen und regionalen Bereich bestehe erheblicher Nachholbedarf. Entlang deutscher Autobahnen gebe es bereits ein gutes Netz, doch in vielen Städten seien die Bedingungen unzureichend.

Darüber hinaus wies Blume auf die Notwendigkeit stabiler Energiepreise hin. Nur so könnten Elektrofahrzeuge für breite Bevölkerungsschichten attraktiv bleiben. Ohne passende Rahmenbedingungen sei der Umstieg auf Elektromobilität kaum möglich. Die Forderungen richten sich vor allem an die nationale Politik, aber auch an die EU-Institutionen.

EU-Kommission plant Flexibilität bei CO₂-Flottenzielen

Anfang April schlug die EU-Kommission vor, den Herstellern drei Jahre mehr Zeit zur Umsetzung der verschärften CO₂-Vorgaben zu gewähren. Damit könnten Fahrzeuge mit höheren Emissionen innerhalb der Flottengrenzwerte durch emissionsfreie Elektroautos ausgeglichen werden. Ziel bleibt es, den Ausstoß schädlicher Gase deutlich zu senken.

Volkswagen und Renault zählen zu den Konzernen, die Schwierigkeiten haben, die verschärften Emissionsziele zu erreichen. Beide Unternehmen hatten sich deshalb für mehr Flexibilität eingesetzt. In Brüssel laufen derzeit Verhandlungen zwischen dem Europaparlament und den 27 Mitgliedsstaaten. Änderungen an Grenzwerten oder am vollständigen Aus für Verbrennerfahrzeuge ab 2035 sind dabei möglich.

 Quelle: WELT