Tesla, einst Vorreiter im Bereich der Elektrofahrzeuge, kämpft derzeit mit massiven Absatzproblemen. Der weltweite Verkauf der Fahrzeuge ist drastisch eingebrochen, besonders in Europa und Australien. In Deutschland ging der Absatz im Februar 2025 um über 75 % zurück.
Inhaltsverzeichnis:
- Modellpalette zu alt, Konkurrenz zu stark
- Aktienkurs fällt drastisch
- Imagekrise und politische Kontroversen belasten Tesla
- Handelspolitik setzt Tesla weiter unter Druck
Modellpalette zu alt, Konkurrenz zu stark
Auch in anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden (-25 %), Schweden (-42 %) oder Frankreich (-45 %) sind die Verkaufszahlen rückläufig. In Australien sank der Absatz sogar um zwei Drittel. Der Rückgang betrifft insbesondere das Model Y, dessen neue Version auf den Markt kommt. Produktionspausen für die Umstellung haben zu Lieferverzögerungen geführt.
Ein weiteres Problem für Tesla ist die zunehmende Konkurrenz, insbesondere aus China. Der chinesische Hersteller BYD hat Tesla im Elektro- und Hybridsegment überholt und dominiert den Markt mit technologischen Innovationen wie einer neuen Batterie, die eine Ladezeit von nur fünf Minuten ermöglicht. Zudem gibt es Berichte über Qualitätsprobleme bei Teslas Cybertruck. So musste Tesla die Auslieferung des Modells stoppen, weil sich Teile der Edelstahlverkleidung aufgrund eines fehlerhaften Klebstoffs lösten.
Experten kritisieren zudem, dass Tesla seine Modellpalette nicht grundlegend erneuert hat. Während andere Hersteller kontinuierlich neue Modelle entwickeln, setzt Tesla hauptsächlich auf Facelifts.
Aktienkurs fällt drastisch
Die wirtschaftlichen Probleme spiegeln sich auch im Aktienkurs wider. Die Tesla-Aktie ist innerhalb weniger Monate von 483,99 Dollar auf 216,95 Dollar gefallen. Der massive Wertverlust könnte für Elon Musk persönlich problematisch werden, da er Kredite mit seinen Tesla-Aktien absichert.
Einige Investoren hatten gehofft, dass Musks Nähe zu Donald Trump positive Effekte auf den Kurs haben würde. Doch nach dem jüngsten Einbruch reagierte Trump mit einer PR-Aktion, indem er mehrere Tesla-Fahrzeuge vor dem Weißen Haus präsentierte.
Imagekrise und politische Kontroversen belasten Tesla
Neben wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpft Tesla auch mit einer wachsenden Imagekrise. In den USA kam es zu Vandalismus an Tesla-Fahrzeugen und Ladestationen, teilweise mit politischen Symbolen versehen.
Auch in Europa gibt es Kritik an Musks politischen Äußerungen. Besonders seine Unterstützung rechtsextremer Parteien in Großbritannien und Deutschland hat für Empörung gesorgt. Unternehmen wie Rossmann, Lichtblick und Badenova haben bereits angekündigt, künftig auf Tesla-Dienstwagen zu verzichten.
Handelspolitik setzt Tesla weiter unter Druck
Zusätzlich belasten politische Entscheidungen Teslas Geschäft. Die Stadt Toronto hat Tesla-Fahrzeuge von der Förderung für Elektroautos ausgeschlossen, als Reaktion auf Musks enge Zusammenarbeit mit Trump.
Hintergrund ist ein Handelskonflikt zwischen den USA und Kanada, der durch Trumps Forderung nach einer Annexion Kanadas weiter eskaliert ist. Tesla befürchtet zudem Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder gegen US-Unternehmen.
Trotz aller Herausforderungen bleibt Elon Musk optimistisch. Er kündigte an, die Produktion in den USA innerhalb von zwei Jahren zu verdoppeln und ab 2026 ein autonomes Robotaxi zu präsentieren. Ob Tesla jedoch tatsächlich eine neue Ära der Mobilität einläuten kann, bleibt abzuwarten.
Quelle: Wirtschaft Woche