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Auto verzichten
Auto verzichten, pixabay/Foto illustrativ

In deutschen Großstädten geht die Nutzung von Autos zurück. Gleichzeitig steigt der Anteil an Fußwegen deutlich. Neue Daten der Technischen Universität Dresden belegen diesen Trend mit konkreten Zahlen und Entwicklungen. Die Mobilitätsstudie „System repräsentativer Verkehrsverhaltensdaten 2023“ zeigt eine deutliche Veränderung im Verkehrsverhalten. Besonders in Metropolen ist ein klarer Rückgang der Pkw-Nutzung zu erkennen.

Inhaltsverzeichnis:

Rückgang der Pkw-Nutzung in Städten wie Berlin und München

In Metropolen sank der Anteil der mit dem Auto zurückgelegten Wege von 31 Prozent im Jahr 2018 auf 26 Prozent im Jahr 2023. Der Rückgang war in kleinen Städten weniger stark, während in ländlichen Gebieten der Anteil der Autofahrten sogar leicht anstieg. Die Studie der TU Dresden, durchgeführt im Zeitraum Februar 2023 bis März 2024, berücksichtigte fast 282.000 Teilnehmende in rund 500 Gemeinden.

In Städten wie Berlin, Hamburg und München gingen die Menschen öfter zu Fuß. Besonders auffällig: In den größten Städten stieg der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege auf 33 Prozent – ein Zuwachs von fünf Prozentpunkten. Auch das Fahrrad konnte sich leicht besser behaupten als noch 2018.

Corona-Pandemie verändert den Alltag langfristig

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben das Verkehrsverhalten nachhaltig beeinflusst. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten seitdem häufiger im Homeoffice. Lange Arbeitswege mit dem Auto fallen zunehmend weg.

Das wirkt sich auf die Wahl der Verkehrsmittel aus:

  • Mehr Fußwege in Städten.
  • Leichte Zunahme beim Fahrradverkehr.
  • Stabile Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel trotz früherer Rückgänge.

Der öffentliche Personennahverkehr, also Bus und Bahn, konnte seinen Anteil halten. Trotz der Fahrgastverluste während der Pandemie blieb der Anteil am Gesamtverkehr stabil – eine Entwicklung, die die Studienautoren als bemerkenswert einstufen.

Frauen zwischen 30 und 50 deutlich aktiver unterwegs

Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren sind im Alltag mobiler als Männer. Das liegt laut Erhebung an komplexeren Tagesabläufen: Sie übernehmen häufiger Aufgaben wie den Transport von Kindern oder den Einkauf. Diese demografische Gruppe legt durchschnittlich mehr Wege pro Tag zurück.

Auch das Alter beeinflusst das Mobilitätsverhalten. Während junge Menschen um die 20 heute weniger Wege als noch 2018 zurücklegen, steigt die Aktivität bei älteren Personen. Noch nie besaßen so viele Menschen über 80 Jahre einen Führerschein wie im Jahr 2023.

Studien bestätigen bundesweiten Trend

Die TU Dresden erhob ihre Daten im Auftrag zahlreicher Städte und Kommunen in 14 Bundesländern. Die Ergebnisse decken sich mit der bundesweiten Studie „Mobilität in Deutschland“, die Ende März 2024 vom Bundesverkehrsministerium veröffentlicht wurde.

Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst:

  • 26 % aller Wege in Metropolen wurden 2023 mit dem Auto zurückgelegt.
  • 33 % gingen die Stadtbewohner zu Fuß – ein klarer Anstieg.
  • 282.000 Personen nahmen an der Studie teil.
  • 500 Gemeinden waren beteiligt.

Die Erhebung dokumentiert eine signifikante Verschiebung in Richtung nachhaltiger Verkehrsmittel in urbanen Räumen. Der Trend zur Reduktion der Pkw-Nutzung ist besonders in Großstädten deutlich sichtbar.

Quelle: Tagesschau